Am 10. November findet die Filmaufführung von “Zärtlich kreist die Faust ” mit einer Lesung des Autors Lutz Rathenow in Weimar statt. Diskussion mit Katharina Claus Löser. Veranstaltung der Thüringer Landeszentrale für Politische Bildung. Büchertisch Eckermann-Buchhandlung.
Dieser ungewöhnliche Film von einem Team, das kurz zuvor Max Frisch porträtierte, kann als Zeitdokument und Kunstwerk gleichermaßen wahrgenommen werden. Es repräsentiert einen kurzen, sehr offenen, gleichermaßen hoffnungs- und angstbesetzten Moment im Verschwinden eines Staates, den der als Dichter und Noch-Dissident Lutz Rathenow in einem Tagebuch festhält. Drehorte sind Berlin, Jena, eine Zugfahrt zwischen beiden Städten. Einer der wichtigen Texte aus Rathenows Buch »Trotzig lächeln und das Weltall streicheln« bedient sich Passagen dieses Tagebuchs. In der anschließenden Diskussion zum Film wird der Kanon-Band als Resonanzraum für damalige und aktuelle Entwicklungen eine Rolle spielen. Es ist nicht nur Kaleidoskop einer DDR sondern Dokument ihrer Transformation, die kein einfaches Verschwinden bedeutet.