Der sensationelle Lebensroman des unvergessenen Stars
Als Manfred Krug 1996 anfing, ein Tagebuch zu führen, wusste er nicht, wie dramatisch die folgenden Jahre für ihn werden würden. Er droht aus seinen Rollen als Ehemann, Schauspieler und Freund zu stürzen. Seine Bekenntnisse sind existentiell und spannend wie ein Krimi.
Mit fast 60 ist Manfred Krug noch einmal Vater einer unehelichen Tochter geworden. Seine Frau Ottilie ahnt, dass es eine Geliebte gibt, aber niemand weiß von dem Kind, zu dem Krug eine innige Beziehung entwickelt. Zur selben Zeit verschlechtert sich die Gesundheit seines Lebensfreundes Jurek Becker. Ein Lichtblick dagegen ist die Veröffentlichung von Abgehauen, dem legendären Buch über seine Ausreise aus der DDR 1977, deren populärster Künstler Krug war. Im März 1997 stirbt Jurek Becker, und drei Monate später erleidet Manfred Krug einen schweren Schlaganfall. Am Krankenbett begegnen sich Ehefrau und Geliebte samt Tochter. Was dann geschah, trägt Manfred Krug minutiös in seinem Tagebuch ein. Dessen Veröffentlichung stellt nichts weniger als eine Sensation dar, weitere Bände sind in Planung.
»Krugs Sprache ist kraftvoll, schnörkellos und von einer existenziellen Wahrhaftigkeit, wie sie nur in wenigen Büchern zu finden ist. Seine privaten Erlebnisse bettet er ein in die gesellschaftlichen Verhältnisse, es entsteht ein Sittengemälde des ausgehenden 20. Jahrhunderts.«
Janko Tietz, Der Spiegel
»Bitte gern mehr davon!«
Denis Scheck, Druckfrisch
»ein schonungslos-witziges Tagebuch. […] Da haben wir den ganzen Manfred Krug – in seiner Patzigkeit, in seiner Unbeirrbarkeit und seinem mangelnden Sinn für die Ängstlichkeit und fragile Selbstliebe anderer. Wenn man sich die Frage nach dem erstaunlichen Charisma stellt, dem Charisma, das er als Schauspieler und Jazzsänger in der DDR, aber unvermindert auch als mitunter wenig ehrgeiziger Fernsehschauspieler im Westen entfaltete, dann haben wir hier die Antwort. Manfred Krug war der Mann, der sich nicht einschüchtern lässt, nicht einmal von seinen eigenen Torheiten.«
Jens Jessen, Die ZEIT
»Das Tagebuch zeigt ihn als einen Autor, der genau das, was ihn als Schauspieler so erfolgreich gemacht hat, nämlich immer und mit Nachdruck er selbst, Manfred Krug, zu sein, auch im Schreiben praktizierte. Sein Witz war unschlagbar. Seine Respektlosigkeit eine Waffe. Und so ist es ein Trost, ihm beim Leben und Überleben zuzusehen. «
Jörg Magenau, Deutschlandfunk
»Elegant geschrieben und zugleich genau beobachtet – in solchen Momenten erweist sich Krug als großer Erzähler, und es wird plötzlich klar, warum er sich herausnehmen konnte, Drehbücher, selbst solche von Jurek Becker, nach eigenem Gusto umzuschreiben, wenn sie ihm nicht witzig genug erschienen. Er hatte Witz und Biss.«
Andreas Platthaus, FAZ
»Die dreißig Seiten, in denen er von der Krankheit, seiner Zeit im Charité-Klinikum und der anschließenden Reha erzählt, gehören zu den eindrücklichsten, auch literarisch überzeugenden Passagen. […] im Ostteil der Stadt bekommt er mitunter noch immer Beklemmungen, etwa bei Dreharbeiten im alten Polizeipräsidium am Alexanderplatz, ein ›ekelhaftes Gebäude‹, bewacht von ›denselben Kackern, die früher graue DDR-Uniformen trugen‹. 1958 hat er dort vier Tage eingesessen, weil er einen Schaffner verprügelte und die 20 Ostmark Strafe nicht zahlen wollte. Die präzis erinnerte Schilderung hat Short-Story-Güte.«
Christian Schröder, Tagesspiegel
»Wie sich Jahre nach dem Tod Manfred Krugs im Oktober 2016 hier noch einmal eine Zeit und ein Leben als Held dieser Zeit auffächern. Unterhaltsam, stilistisch angenehm verdichtet. […] Die Notizen sind privat, streifen aber in vielen Momenten die Öffentlichkeit, bringen für Menschen, die in den Neunzigern selbst erwachsen waren, Erinnerungen und Erkenntnisse.«
Cornelia Geißler, Berliner Zeitung
»Ein beeindruckendes Zeugnis eines großen Talents. Auf alles, was mit Sprache zu tun hat, ob Texte, Gesang oder das Schreiben selbst, hat dieser Charakterkopf offenbar einen so unverkrampften Zugriff, dass es ihm gelingt, eindringlich noch die größte melancholische Anwandlung zu beschreiben. Etwa über den Verlust der Lebenskraft, der Jugend und des besten Freundes. Und das ohne jede Larmoyanz oder falsche Gefühligkeit.«
Marc Ottiker, der Freitag
»Was immer er schreibt, er tut es stilsicher und unsentimental […] Wer ihn aus seinen Filmen und Serien kennt, wird ihn in diesen Aufzeichnungen lesen wie den Drehbuchautor seiner selbst.«
Jean-Martin Büttner, Tagesanzeiger
»Hier lernt man auch andere Seiten des Schauspielers kennen, seine Macken und Widersprüche, seine Traurigkeit, seinen Zorn. Das pure Leben.«
Karin Großmann, Sächsische Zeitung
»Schnodderig und selbstgerecht, dabei extrem verletzlich und umtriebig ohne Ende kommt das ›wichtige Männlein‹, wie sich Manfred Krug selbstironisch nennt, in diesen Tagebuchnotizen daher.«
Ute Büsing, rbb inforadio
»In ›Ich sammle mein Leben zusammen‹ geht der Schauspieler weder mit sich noch mit anderen zimperlich um. Es ist ein faszinierender Einblick in das Leben des Stars. […] Da sind dann wieder der Wortwitz, der Mut, sich auch selbst kritisch zu sehen und das zu notieren. Das macht ›Ich sammle mein Leben zusammen‹ bei manchen Längen in der Beschreibung von Alltagseinerlei zu einem Dokument, das nach so vielen Jahren immer noch Respekt für Manfred Krug abnötigt: Dieses charmante Ekel, dieser begnadete Bollerkopf fehlt uns.«
Sven Gössmann, Nordseezeitung
»Was macht dieses an sich kunstlose Buch so anziehend? Indem wir hier dem einst sehr berühmten wie auch beliebten Manfred Krug in seinem privatesten Bereich begegnen, seinem Witz, seiner Ironie, seiner Verachtung, seiner Liebe zu Frauen, Kindern und Tradition (mit welcher Leidenschaft er den großen Weihnachtsbaum schmückt!) und schließlich in seiner grenzenlosen uneitlen Eitelkeit, fühlen wir uns darin bestätigt, dass dieser Mann schon immer ein grandioser, außergewöhnlicher Künstler war – seinen Zuschauern, Zuhörern und Lesern ganz nah.«
Sabine Dultz, Münchner Merkur
»Wie alle prominenten Tagebuchautoren schreibt auch Krug im Zwiespalt der Geheimhaltung und des Vermächtnisses. […] In den Tagebüchern holt ihn vieles wieder ein, was seine Einträge historisch interessanter macht als seine Existenz zwischen einer erstaunlich nachsichtigen Ehefrau und der Geliebten mit der neu geborenen Tochter.«
Michael Pilz, Die Welt
»Berührend ist auch, wie Manfred Krug den Draht zu seinen wenigen wirklich guten Freunden hält, wie er sich für sie einsetzt und ihren Rat annimmt. Der alternde Stefan Heym etwa. Und natürlich immer wieder Jurek Becker, bei Beginn der Tagebuchaufzeichnungen schon sterbenskrank, mit dem Krug eine lebenslange Freundschaft verbindet. Verletzlichkeit ist ein Thema. Ein Kernstück der rund 200 Seiten langen Notate bildet der Schlaganfall im Jahr 1997, den der 60-Jährige Monate später aus der flackernden Erinnerung rekonstruiert. Wie das Kraftpaket Manne Krug hier in der Rehaklinik in Wandlitz mit der Sprache und den Körperfunktionen ringt, das ist schwer zu ertragen und in der dargebotenen Schonungslosigkeit wirklich stark. […] ein vielschichtiges und keineswegs geglättet wirkendes Bild des arbeitswütigen TV-Lieblings.«
Boris Kruse, Südwestpresse
»Man mag den Kerl einfach, egal, in welchem Film man ihn kennengelernt hat. Mit dem hätte man nur zu gern abends in der Kneipe gesessen und sich hinterher reicher gefühlt und neu aufgeladen. So ungefähr wie nach dem Lesen dieses zutiefst menschlichen Tagebuchs.«
Ralf Julke, Leipziger Zeitung
»Ein spannender Blick in das Privatleben eines Mannes, den jeder zu kennen glaubte und von dem doch vieles zeitlebens unbekannt blieb.«
Victoria Fels, Katholische Sonntagszeitung
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