Requiem auf eine verlorene Generation
Sie sind jung, und sie heißen Heiko, Mandy, Jana oder Raik. Sie sind die Witzfiguren und die Arbeitstiere unserer Gesellschaft. Sie sind müde, sie sind wütend, sie rauchen. Doch sie leben jetzt. Aus ihren Feuern.
Bevor Heiko, Thomas und Karsten vor Langeweile sterben, legen sie lieber Feuer. Sie träumen davon, mit einem Mädchen zu schlafen. Der eine soll den elterlichen Schlachthof übernehmen, der andere will nach Amerika auswandern. Der Dritte, Heiko, muss in dunklen Gängen Kabel verlegen und saufen lernen. Als er Jana trifft, verliebt er sich in sie. Doch Jana hütet ein Geheimnis, das er zu spät lüften kann. Das Glück kommt einfach nicht näher, und Heiko wird Bestatter. Eines Tages wird er an eine Unfallstelle gerufen, und dann fängt seine Geschichte noch einmal von vorn an. – Ein grandioser Arbeiter- und Nachwenderoman über drei Freunde, die ihre Herkunft nicht als Urteil und ihre Klasse nicht als Schicksal hinnehmen wollen. Hart und zart, in der Tradition von Wolfgang Hilbig und Clemens Meyer geschrieben.
Nominiert für den Theodor-Fontane-Literaturpreis 2023!
»Man kann sich von der rasant erzählten, in der postrevolutionären Transformationszeit der 1990er und 2000er Jahre angesiedelten Handlung führen und verführen lassen, den Text als Generationsroman ebenso lesen wie als Gesellschaftsroman, Sozialroman, Zeitroman, Leipzig-Roman, als Road-Movie oder Coming-of-Age-Geschichte und nicht zuletzt als Kriminalroman. All diese Muster sind präsent und dennoch kunstvoll in ein völlig eigenständiges Werk über Freundschaft und Liebe, Leben und Sterben sowie die kleinen und die großen Tode verwandelt, über eine Generation mit einschneidenden Erfahrungen an Desorientierung, Deplatzierung und gesamtgesellschaftlichen Umwälzungen.«
Dirk Oschmann, Berliner Zeitung
»Eine aufregende Erzählung aus der Nachwendezeit, die in irrem Tempo und auf mehreren Zeitebenen surfend literarisch Funken schlägt.«
Sandra Kegel, FAZ
»Eine überzeugende und lesenswerte Coming-of-Age-Geschichte, die gleichzeitig ostdeutsch und universal ist. […] Müllensiefen schreibt Dialoge von schmerzhafter Authentizität, ohne seine Figuren bloßzustellen.«
Solveig Bach, ntv
»Was extrem interessant ist beim Lesen und was ich auch noch nicht so oft in dieser Ausführlichkeit und in diesem Detailreichtum gelesen habe, ist das Beschreiben von Arbeitsvorgängen, von Arbeitstechniken, man lernt sowohl wie man eine Leiche präpariert als auch wie man Strom verlegt oder wie man ein Schwein schlachtet. Es ist dieses Expertentum, diese Kraft, die seinen Figuren Würde gibt.«
Wiebke Porombka, DLF Kultur
»Selten hat es ein Text dafür geschafft, so plausibel zu erklären, wie die Wende-Euphorie bei vielen Ost-Millennials in Lethargie umschlagen konnte. Wie die komplizierte Verflechtung aus Fremdbestimmungserfahrungen, Abwertungsangst, Trotz und ganz aktiver Politikverweigerung dazu führen, dass sich die Protagonisten die Wege, die ihnen offenstehen, manchmal selbst verbauen. […] Mit seiner präzisen, oft rauen, ganz beiläufig zärtlichen Sprache hat Müllensiefen schon mal gezeigt, wie man vermeidet, was mir an den Nachwendefestspielen Unbehagen bereitet: Nie wird Gewaltvolles zu lustvoll inszeniert. Nie versucht, ›den Osten‹ als Staffage für ein Sozialdrama zu benutzen.«
Julia Lorenz, taz
»Auf fünf Seiten findet man hier alles, was man zum gestörten Verhältnis zwischen Ost und West wissen muss. Jede Stimmlage, jeder Ton und jedes Wort passen in dieser Szene wie die Faust aufs Auge. […] In all seinen Dimensionen ist Aus unseren Feuern mit dem Arbeitermilieu verbunden. Es wird geraucht, gesoffen und gepöbelt, die Arbeit ist ein festes Ritual, bei dummen Fragen gibt’s eine Schelle. Und zugleich ist unter dieser aufgesetzten rauen Schale eine große Zärtlichkeit.«
Thomas Hummitzsch, der Freitag
»Aus unseren Feuern ist ein ungewöhnliches, explosives und rasend unterhaltsames Buch geworden, über das Erwachsenwerden und die Suche nach dem Sinn im Leben – ein Roman der trotz Themen wie Tod und Trauer eine Menge Lesespaß verspricht.«
MDR Kultur
»Große Empfehlung!«
Bernd Lechler, SWR2
»Ein eindrucksvolles Debüt mit all dem Schwung und dem Übermut, den man einem Debüt nur wünschen kann. Ich bin gespannt, wie sich dieser Autor weiter entwickelt.«
Alf Mentzer, hr2 Kultur
»Es geht um Jugend, um Verlust, um Feuer – getragen von schnellen, teils derben Dialogen und einem präzisen Blick zwischen den Zeilen.«
Josephine Heinze, Leipziger Volkszeitung
»Der angedeutete Exkurs in die weiteren Interpretationshorizonte zeigt, dass Domenico Müllensiefens Aus unseren Feuern nicht nur eine ostdeutsche Geschichte erzählt, Ost-West-Debatten aufwärmt oder Nostalgie und Rechtfertigungen bedient. Mit seinen genauen und feinen Beobachtungen legt er offen, auf welche Entwicklungen sich eine Gesellschaft gefasst machen muss, die ihren kapitalistischen Modus von Macht-, Wohlstands- und Gerechtigkeitsverteilung verdrängt und sich stattdessen in wohlfeilen bürgerlichen Respektsdiskursen gefällt. […] Wir sollten seinen literarischen Weckruf nicht überhören.«
Frank Fehlberg, der Freitag
»Aus unseren Feuern ist ein radikales und heftiges Werk und offenbart in seiner Anlage, beginnend in den späten 1980er Jahren bis zur Mitte der 2010er ein wahres Cluster aus Jugend-, Freundschafts- und Todesklängen.«
Alexander Kühn, MDR Kultur
»Dieser Roman hat Drive, dieser Roman hat Tempo und war für mich ein ziemlicher Lesespaß […] Domenico Müllensiefen – Ein Name, den man sich merken sollte.«
Alf Mentzer, Schöne Aussichten – Das Frankfurter Literaturgespräch
»Der Roman fordert das Thema Ost/West explizit ein, man kann kaum nicht politisch über dieses Buch schreiben.«
Miryam Schellbach
»Ich war positiv überrascht […] man lernt sehr viel in diesem Buch, über Bestattungen, über Schlachtereien. Ich überlege jetzt wirklich Vegetarier zu werden.«
Eckhart Nickel, Schöne Aussichten – Das Frankfurter Literaturgespräch
»Dieses Buch hat mich umgehauen! Domenico Müllensiefen erzählt von einer sozialen Klasse, die selten vorkommt in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Ohne zu beschönigen oder zu denunzieren, knallhart realistisch und oft befreiend witzig, mit einer poetischen Sprache und Wahnsinnsdialogen.«
Christian Baron
»Domenico Müllensiefen hat das Zeug dazu, den deutschen Literaturbetrieb ordentlich aufzumischen, da bin ich mir sicher!«
Lukas Rietzschel
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